Pubertät ist die Zeit, in der ein Kind langsam zum Erwachsenen wird und seine vollständige Geschlechtsreife erreicht. Sie verläuft ungefähr vom 10. bis zum 18. Lebensjahr, wobei Schwankungen möglich sind. Durch körperliche Veränderungen, wie der Körperbehaarung und dem Wachstum von Geschlechtsorganen, steigt die Unsicherheit der Jugendlichen über sich, ihren Körper und ihre Gefühle. Sie fühlen sich nicht mehr als Kind, aber auch noch nicht als Erwachsene, sondern leben in einer eigenen Welt mit der ersten Liebe, Sinnkrisen und Essstörungen.
In der Zeit der Pubertät fangen die Jugendlichen an, sich mit Gleichaltrigen zu vergleichen und fühlen sich schnell zu dick, obwohl sie es nicht sind. Schnell rutschen sie dann in die Bulimie oder Magersucht ab oder essen andernfalls soviel, dass sie stark zunehmen. Für Eltern ist es in der Erziehung des heranwachsenden Kindes besonders wichtig, seine Probleme Ernst zu nehmen, es zu unterstützen und ihm zu zeigen, dass es etwas Besonderes ist.
Jugendliche fühlen sich von ihren Eltern jedoch gerade in der schweren Pubertätsphase unverstanden. Freunde aus der Schule dürfen länger in der Disco bleiben, während sie schon um 12 Uhr nach Hause müssen. Es ist wichtig, Ihrem Kind Grenzen zu setzen, aber auch Freiheiten zu gewähren, indem sie Ihrem Kind zum Beispiel Taschengeld geben, von dem es sich ein neues Prepaid-Handy, ein Kleidungsstück oder beim Feiern etwas zu Trinken kaufen kann. Nur wenn Sie die richtige Mischung aus Freiräumen und Regeln miteinander verbindet, wird das Teenagerleben in der Familie ohne Schwierigkeiten ablaufen.
Dennoch wird es immer wieder zu Streit kommen. Pubertierende Jugendliche suchen förmlich den Konflikt und die Auseinandersetzung mit den Eltern. Sie wollen nicht gleich denken, sondern andere Musik hören und sich anders kleiden. Als Eltern sollten Sie dem Kind zeigen, dass Sie es trotz alledem ernst nehmen, und Zeit im Kreis der Familie einplanen. Beim Wochenendspaziergang oder anderen gemeinsamen Ausflügen ist Ihr Kind ganz anders, als wenn Freunde dabei sind oder das Kindzimmer aufgeräumt werden muss. Regeln und Standhaftigkeit sind dennoch wichtig, um dem Teenager klar definierte Grenzen zu zeigen. Aber auch Verständnis und Kompromisse gehören dazu, sich auf den anstrengenden und aufregenden Lebensabschnitt Ihres Kindes einzustellen, bevor es als Erwachsener eigene Wege geht.
Wichtig ist, sich Zeit für das Kind zu nehmen und viel von sich zu erzählen, damit Ihr Sohn oder Ihre Tochter auch von sich erzählt. Dann wird die Phase der Pubertät nicht nerven, sondern eine besondere Zeit des Heranwachsens sein, die Sie gemeinsam meistern.